Was bedeutet BDSM

Was bedeutet BDSM

Erklärung des BDSM:
Grundzüge BDSM steht für mehrere unter diesem Oberbegriff zusammengefasste physische und psychische Teilaspekte:
• B & D Bondage and Discipline (Fesselung und Disziplinierung)
• D & S Dominance and Submission (Beherrschung und Unterwerfung)
• S & M Sadism and Masochism (Sadismus und Masochismus)

Sadomasochismus
Mit Sadomasochismus wird oft – im Gegensatz zu Dominance and Submission – die eher physische Seite von BDSM bezeichnet. Konkret sind hier alle Praktiken einzuordnen, deren Zweck das Zufügen oder Empfinden von Schmerzen ist.
Discipline weist sadomasochistische Züge auf. Im Gegensatz zu Discipline spielen Schläge bei Sadomasochisten aber eine eher untergeordnete Rolle, und es gibt eine Vielzahl anderer Praktiken, die verwendet werden, um Schmerzen zu erzeugen. Sadomasochismus wird vergleichsweise selten eigenständig praktiziert; eine Vermischung mit anderen Aspekten des BDSM ist häufig.
BDSM Im BDSM nennt man den Partner (Domina) „Top“ oder häufiger „Dom“, der die aktive, d. h. kontrollierende Rolle in einer meist durch die Ausübung von Schmerz, Erniedrigung oder Unterwerfung geprägten Session hat. Der als „Bottom“ oder häufiger als „Sub/Sklave“ bezeichnete Partner setzt sich für die Dauer der Session freiwillig solchen Handlungen aus und ist der sogenannte passive Teil. Alle Varianten des BDSM haben gemeinsam, dass sich die Beteiligten freiwillig aus ihrer Gleichberechtigung in ein Machtgefälle begeben. Der devote Partner gibt einen bestimmten Teil seiner Autonomie auf und übergibt sie dem dominanten Partner (Power Exchange). Beide Beteiligten erzielen daraus einen Lustgewinn. D. h. Man unterscheidet im Rollenspiel mit einer aktiven dominanten Dame zwischen Passiv und devot oder nur passiv und geil sein dürfen. Im Vorgespräch klärt man das ab.

Switcher:
Einige BDSM-Anhänger switchen, das bedeutet, sie spielen sowohl die dominante als auch die devote Rolle. Sie praktizieren dies entweder innerhalb einer einzigen Session oder nehmen diese unterschiedlichen Rollen in unterschiedlichen Sessions mit demselben oder mit unterschiedlichen Partnern ein.

BDSM-Handlungen finden während einer festen Zeitspanne meist in Form eines erotischen Rollenspiels statt; ein einzelnes BDSM-Spiel wird Session genannt. Viele der innerhalb von BDSM ausgeübten Praktiken wie Schmerzzufügung, Erniedrigung oder Unterwerfung würden ohne den Zusammenhang zur speziellen sexuellen Vorliebe als unangenehm empfunden werden.
Man unterscheidet im Rollenspiel mit einer aktiven dominanten Dame zwischen Passiv und devot oder nur passiv und geil sein dürfen.
Geschlechtsverkehr wie etwa Oral-, Vaginal- oder auch Analverkehr kann innerhalb einer Session vorkommen. Das wiederum entscheidet der aktive Part, die Domina, z. b. in einem Studio. Meist wird eine Gespielin für den Sex hinzugezogen. Wobei der Proband nicht vordergründig Sex möchte, sondern nur in seinem Kopf abläuft. Die Domina mit Ihrer Weiblichkeit beherrscht das erotische SM Manöver und ‚navigiert’ den Probanden.
Die grundlegende Basis für die Ausübung von BDSM ist, dass es prinzipiell von mündigen Partnern, freiwillig und in gegenseitigem Einverständnis in einem sicheren Maße praktiziert wird.
Die Einwilligung zu einem einvernehmlichen sadomasochistischen Geschehen kann nur geben, wer die Folgen seiner Zustimmung hinreichend abschätzen kann. Für seine Entscheidungsfindung muss der Einwilligende ausreichend Informationen und die notwendigen geistigen Fähigkeiten besitzen. Generell muss es dem Einwilligenden freistehen.
Da Erwachsene miteinander ‚spielen’, geht man nicht von einer ‚Perversion’ aus, sondern beide wollen gleichwertigen neuen Fetisch Sex, der vom ‚normalen Blümchen Sex’ zu unterscheiden ist. Man kann BDSM auch als erweiterte Form des Sexes ansehen. Vorausgesetzt der/diejenige möchte seinen sexuellen Horizont erweitern und ein anderes neues ICH in sich entdecken. Dabei hilft dann die ‚Ausgesuchte’ (Domina), kontrolliert sich selbst neu zu beobachten, zu erfahren und natürlich das auch zu genießen. Dem Alltag zu entkommen und sich fallenlassen, das gehört zum passiv sein.

Sicherheit
Um die unabdingbare Einvernehmlichkeit der Praktiken sicherzustellen, wird – besonders zwischen unbekannten Partnern – generell zu einem intensiven Vorgespräch über die Wünsche der Beteiligten und den Verlauf sowie die Grenzen der geplanten Aktivitäten geraten. Entsprechende detaillierte Gespräche sind ein typisches Merkmal von BDSM-Sessions ( Studio Sitzung/Behandlungen) und allgemein üblich. Zusätzlich wird in der Regel auch ein Safeword vereinbart, bei dessen Nennung die Handlung zu jeder Zeit unmittelbar abgebrochen werden muss. Für den Fall, dass die Sprachfähigkeit des sich unterwerfenden Partners eingeschränkt wird, sind Augenkontakt oder Handzeichen die einzigen Verständigungsmittel und daher von ganz entscheidender Bedeutung für die Sicherheit der Praktiken. Der effiziente und vertrauensvolle Umgang mit Safewords ist eine der absolut notwendigen Voraussetzungen für BDSM. Praktische Sicherheitsaspekte sind generell von entscheidender Bedeutung. So ist es beispielsweise bei Fesselungen wichtig zu wissen, an welchen Stellen die Gefahr der Quetschung von Gefäßen oder Nerven bzw. die deutlicher Narbenbildung besteht. Beim Einsatz von Gerten oder Peitschen kann das motorische Können und das anatomische Wissen den Unterschied zwischen einer befriedigenden Session, äußerst unangenehmen Erfahrungen und schweren körperlichen Schäden ausmachen. Um einen psychischen Absturz des Bottoms/Probanden frühzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit zu vermeiden bzw. um ihn nach einem solchen Absturz „aufzufangen“, ist es wichtig, dessen Reaktionen einfühlsam zu verfolgen und entsprechend zu reagieren. Das sollte nur in einem professionellem Ambiente realisiert werden. Unter Aufsicht einer ausgebildeten Domina, die sich Ihrer Verantwortung dem Probanden gegenüber sicher ist!

Bondage/Discipline
Bondage und Discipline sind zwei Aspekte des BDSM, die nicht zwingend miteinander zu tun haben, jedoch auch gemeinsam vorkommen.
Bondage: Der englische Begriff Bondage (Fesselung) bezeichnet Praktiken der Fesselung zur Erregung und Steigerung sexueller Lust. Bondage ist eine sehr beliebte Spielart. Da man sehr viel Nähe bekommt, aber auch durch das Verschnüren eine Distanziertheit. Nur derjenige, der vertraut, kann das Fesseln genießen!
Beim Bondage wird der Partner durch das Zusammenbinden der Gliedmaßen, beispielsweise durch die Verwendung von Handschellen oder Seilen und/oder durch Festbinden an Gegenständen gefesselt. Auch das Spreizen der Gliedmaßen kann durch Bondage erreicht werden, beispielsweise durch Fesseln an ein Andreaskreuz, Fesselrahmen, Flaschenzug oder Spreizstangen.
Discipline : Unter Discipline versteht man im Bereich des BDSM die Disziplinierung des Partners durch Schläge mit der Hand (Spanking) oder „Züchtigungsinstrumenten“, aus deren Ausübung oder Empfang der erotische Lustgewinn der Beteiligten entspringt. Hierbei kann die Intensität der Schläge stark variieren. Eine Verschmelzung mit Praktiken aus dem Bereich von Bondage ist häufig, aber nicht zwingend und die Abgrenzung zu rein schmerzbetontem BDSM manchmal schwierig. Neben Schlägen mit diversen Instrumenten (Peitsche, Gerte, ect.) kommen gelegentlich auch andere Arten von Körperstrafen zum Einsatz, beispielsweise beim Treten/Trampling, Quetschen/ Ballbusting.

Physische Aspekte
Betrachtet man BDSM auf einer rein körperlichen Ebene, lässt sich feststellen, dass es teilweise mit der gezielten Zufügung von physischen Schmerzen und anderen intensiven Sinneseindrücken verbunden ist. Die hierdurch freigesetzten Endorphine werden in ihren Auswirkungen von BDSM-Anhängern häufig mit den Nachwirkungen eines Orgasmus verglichen. Dieser Zustand wird teilweise auch als tranceähnlicher Zustand bezeichnet und wiederholt als sehr angenehm geschildert. Diese Erfahrung von Lustschmerz ist eine wichtige, aber nicht die einzige Motivation für viele BDSM-Praktizierende. Es gibt Personen, die an Sessions teilnehmen, aus denen sie selbst keinerlei (körperliche) Befriedigung ziehen. Sie begeben sich ausschließlich in solche Situationen, um ihrem Partner eine Gelegenheit zu bieten, seine eigenen Bedürfnisse und/oder Fetische auszuleben.
In einigen Varianten des BDSM-Spiels setzt der Top (Domina) den Bottom (Sklave) unterschiedlichsten Sinneseindrücken aus, indem er ihn beispielsweise kneift, beißt, mit Fingernägeln kratzt, ihm „den Hintern versohlt“ oder so unterschiedliche Instrumente wie Gerten, Peitschen, flüssiges Wachs, Eiswürfel, Wartenbergräder (Nervenrad), Elektro Sex oder ähnliches an ihm benutzt. Die Fixierung durch Handschellen, Seile, Ketten oder auch Vakuumbetten wird ebenfalls häufig eingesetzt, und Alltagsgegenstände wie Wäscheklammern, Kochlöffel oder Stretchfolien werden auch genutzt.
Hilfe für diejenigen, die Probleme mit BDSM haben und sie nicht ausleben können:
Auch in Deutschland finden sich mittlerweile erste entsprechende Vernetzungen, beispielsweise über die Initiative des BDSM Berlin. Auch die von SMart Rhein-Ruhr und maydaySM e. V. angebotenen BDSM-Notfalltelefone bietet Menschen, die im Zusammenhang mit BDSM in Not geraten sind, erste Hilfestellung und Beratung. Jugendlichen, die sich für die Thematik BDSM interessieren, steht in vielen deutschen Städten die auf Jugendarbeit spezialisierte Gruppe SMJG als Ansprechpartner zur Verfügung.
(…einige Auszüge aus Wikipedia und einzelne Passagen von Lady Alina)